Smart artist

Ausstellung

Smart Artist

4. Juli bis 6. September 2020

Eröffnung am 4. Juli 2020 11:00 – 18:00

Das Werk des deutschen Klang- und Medienkünstlers Claus Böhmler (1939-2017) relativiert moderne bildproduzierende Maschinen, Algorithmen und das Verhältnis von Mensch und Technik und thematisiert mit Humor, Anarchismus und poetischer Spannung die Spannung zwischen dem Digitalen und dem Analogen. Seine Kunst macht praktischen Gebrauch von Technologien wie Schreibmaschinen, Fotokopierern, Kassettenrecordern, Plattenspielern, Super-8-Filmen, Kameras, Radios, Film- oder Diaprojektoren und Video, die er mit Zeichnung, Malerei, Skulptur, Grafik und Performance kombiniert und einander gegenüberstellt.

Die Ausstellung präsentiert ausgewählte Seiten aus der Publikation „Smart Artist“, die eine große Anzahl von Böhmlers Werken im Druck vermittelt. Darunter befinden sich Illustrationen und Textarbeiten sowie Animationsfilme, Video- und Audiokompositionen, die von den Besucherinnen und Besuchern durch Scannen von QR-Codes auf ihrem Smartphone oder auf einem in der Ausstellung ausgeliehenen Tablet aktiviert werden können. Das Musikalische, das Rhythmische, die Zeit der Klänge erscheint, wenn man das Buch als Partitur aufruft – alles bei Böhmler ist in der Lage, endlich zu Klang, Gesang, Geräusch, Musik oder Schlagzeug zu werden.

Eine weitere Arbeit in der Ausstellung ist das Video „Schallplattenarchiv auf Video“ (1987), das zeigt, wie eine Schallplatte auf einen Plattenspieler gelegt wird und wie sich der Tonarm nach innen bewegt, bis die nächste Platte aufgelegt wird. Mit dem Video lädt Böhmler dazu ein, geduldig die Rillen der Schallplatte zu beobachten und der Medienarbeit zuzuschauen – etwas, wofür die meisten von uns sonst wohl keine Zeit aufwenden würden. Es ist ein prägnanter und präziser Humor, der das Medium auf einfachste Weise wörtlich nimmt/präsentiert. Der deutsche Kunsthistoriker Michael Glasmeier hat die Publikation „Smart Artist“ herausgegeben und diese Ausstellung kuratiert. Er hat sich hier in einer Vielzahl von Publikationen mit Klang- und Medienkunst, insbesondere dem Spätwerk von Claus Böhmler, beschäftigt.

Claus Böhmler studierte in den 1960er Jahren in Stuttgart und Düsseldorf und war ein ehemaliger Schüler von Josef Beuys. In fast 30 Jahren (bis 2015) war er Professor an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg. Seine letzte große Einzelausstellung hatte er 2001 in der Kunsthalle Fridericianum in Kassel und 1999 in der Kunsthalle Hamburg.

Center for Klangkunst

Kunsthal 44Møen
Fanefjordgade 44
4792 Askeby